
Der europäische Binnenmarkt ist eine der wichtigsten Errungenschaften der Europäischen Union. Freier Warenverkehr zwischen den 27 Mitgliedsstaaten, Dienstleistungsfreiheit, freier Kapital- und Zahlungsverkehr – dem innereuropäischen Handel sind offiziell keine Grenzen gesetzt. In der Theorie sollte das auch und ganz besonders für den Online-Handel gelten, der sich alleine technisch bedingt ja problemlos über Ländergrenzen hinwegsetzen kann. In der Theorie ja – aber wie sieht es in der Praxis aus?
Eine Studie der EU-Kommission aus dem Herbst 2009 kam zu dem Ergebnis, dass fast 2/3 aller Händler ihre Waren nicht grenzüberschreitend anbieten: 61% aller Testeinkäufe scheiterten, weil die Händler nicht bereit waren, ihre Waren ins Ausland zu verkaufen. Dabei bietet doch gerade der Online-Handel die Möglichkeit, mit verhältnismäßig geringem Aufwand seine Waren auch international anzubieten: das Eröffnen eines einzigen Ladenlokals im Ausland ist mit deutlich höheren Kosten verbunden und bietet im Vergleich eindeutig geringere Marktchancen.
Weiterlesen: Die EU und der Online-Handel – Teil 1: Herausforderungen für den eCommerce